Abschied – die Suche nach neuen Besitzern

Die Mehrzahl meiner Skalare hat nun eine Größe, die man in Zoohandlungen mindestens unter der Größenbezeichnung „XL“ angeboten bekommt. Deshalb war es Anfang des Jahres an der Zeit,  sie – schweren Herzens – zu inserieren. Man mag es mir glauben oder nicht, aber ich bin traurig, dass sie mich nun verlassen müssen. Vor dieser Phase meines „Experiments“ gruselte es mich eigentlich seit Beginn.

Ich tue mich echt schwer damit, Tiere in fremde Hände zu geben. Da machen Fische bei mir keine Ausnahme. Ich möchte, dass sie gut gehalten und versorgt werden und nicht womöglich in ein paar Monaten schon an den nächsten Besitzer weitergereicht werden.  Das Problem dabei ist, man kann halt jedem Menschen nur bis vor die Stirn gucken.

Ich hatte mir bei der Beckengröße eine Untergrenze von 400 Litern gesetzt, hierbei aber auch die Abmessungen des Beckens im Augen behalten.  Damit nicht sofort jeder Interessent das perfekte Becken hat, habe ich meine Untergrenze im Inserat nicht beziffert. Natürlich habe ich mich auch nach dem vorhandenen Besatz erkundigt und mich – für den Fall,  dass ich ihn nicht kannte – hierzu schlau gemacht. Ich glaube, die Interessenten hatten es nicht immer leicht mit mir – manche zu Recht, manche zu Unrecht – aber das war ich meinen Babys schuldig.

Mit Anfragen wie: „Geht da noch was am Preis, 10 Euro sind ganz schön teuer.“ muss man wohl leider leben. Geärgert haben sie mich allerdings schon. Die Skalare waren nahe der Größe ihrer Elterntiere. Für einen Skalar dieser Art und Größe bewegt man sich im Handel zwischen 25 und 30 Euro pro Tier.
Anders als die meisten Tiere bei Händlern sind meine Skalare ausschließlich mit gesundem Futter aufgewachsen und ohne jeglichen Einsatz von Antibiotika. Dann über einen Preis von 10 Euro zu meckern, ist schlicht unverschämt.

Auf der anderen Seite gab es aber auch Aquarianer, die mir einfach nur schrieben, um mir mitzuteilen, dass sie von meinen Nachzuchten begeistert sind und bedauern, sich aufgrund einer sehr großen Entfernung keine Skalare holen zu können. Einer dieser Interessenten empfand den Preis sogar als zu niedrig.

Unterm Strich sind alle meine Skalare in ausreichend große Becken mit passendem Besatz vermittelt worden. Von fast allen Käufern erhielt ich im Anschluss Fotos von Becken und Skallies. Eine Gruppe von acht Skalaren machte sogar einen recht weiten Weg und kam in ein riesiges Becken mit – wenn ich mich recht erinnere – 4stellig Litern. Ich glaube, mehr konnte ich nicht tun.

Die letzte Phase meines „Experiments“ ist allerdings auch die, die mich von weiteren Handaufzuchten vorerst abhalten wird. Ich finde es sehr schwer, für Fische dieser Größenordnung Interessenten mit passenden Haltungsbedingungen zu finden und ich bin weder willens, noch fähig an dieser Stelle Abstriche zu machen.

Tag 293 [12.03.2019]

Umso mehr freute es mich, dass ich drei meiner Babys behalten und zurück zu ihren Eltern setzen konnte. Ich hatte es im vergangenen Beitrag bereits angekündigt, dass es von diesen Skallies nochmal ein paar Fotos gibt. Die nachfolgend  abgelichteten Fische sind genauso groß/alt, wie die im letzten Beitrag gezeigten Skalare. Sie schwimmen nun nur in einem bepflanzten Aquarium mit einer guten Beleuchtung. Faszinierend, was eine tolle Umgebung ausmacht, oder?

Ein Kommentar

  1. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Dokumentation über die ich bei der Suche gestolpert bin. Ich habe das erste Mal Nachwuchs von Pinoy noir Skalaren und du hast mir sehr geholfen. Vielen Dank. Du kannst meine Dokumentation in ein paar Tagen auf meinem youtube Kanal sehen: Aqua. to go
    LG Alex

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