Eheim Air Pump 400, Schwinganker reparieren

Vor 1-2 Jahren erstand ich über Kleinanzeigen eine gebrauchte Eheim 400 Membranpumpe. Da die Leistung der Pumpe sehr zu wünschen übrig ließ, spendierte ich ihr zeitnah zwei neue Membranen. Zu dieser Zeit bekam man diese noch einzeln zu kaufen, heute bekommt man sie meist nur noch im Set mit einem Schwinganker. Mit den beiden neuen Membranen lieferte die Pumpe wieder ausreichend Luft. Das Wechseln der Membran ist übrigens keine große Sache.

Eheim 400 wird extrem laut

Als ich die Membranpumpe nach längerer Pause kürzlich dann wieder brauchte, klang sie wie ein kaputter Nadeldrucker und die Luft-Ausbeute war erbärmlich. Also öffnete ich die Pumpe, um nach der Ursache zu suchen.

Bei einem Blick ins Innere der Membranpume erklärte sich mir schnell, warum sie plötzlich so laut war und keine Luft mehr lieferte. Der Magnet an einem der Schwinganker war abgerissen und hing an der Spule fest. So konnte die Pumpe nicht funktionieren.

Ersatzteil-Suche für Eheim Air Pump 400

Ich schaute mich zunächst mal im Web nach Ersatzteilen um und wurde schnell fündig. Ein Reparatur-Set, bestehend aus je einem Schwinganker und einer Membran, kostet etwa 11,00 Euro. Da man für eine Eheim 400 Membranpumpe gleich zwei dieser Sets benötigt, wären wir dann bei 22,00 Euro Materialpreis, zuzüglich Versand. Das ist – mit Verlaub – unverschämt.

Zwar hat das Gerät einen EVP von irgendwas um die 40-45,00 Euro, dennoch kann man die Membranpumpe bei verschiedenen Händlern für etwa 25,00 Euro erwerben. Wer investiert denn bitte den Neupreis des Gerätes für den Erwerb von Verschleißteilen? Das schreit ja geradezu nach wegwerfen. Mal ganz davon abgesehen, benötigte ich ohnehin nur die Schwinganker. Die Pumpe war seit meinem Membran-Wechsel wenig genutzt worden und die Membranen noch völlig in Ordnung.

Was zum Teufel ist eigentlich ein Schwinganker?

Der Schwinganker ist ein Metallplättchen – bei Eheim mit Kunststoff ummantelt –  in L-Form, an dessen kurzem Schenkel ein Magnet befestigt ist. Mittig am langen Schenkel des L’s ist die Membran befestigt. Diese kann man sich wie einen Minipömpel aus schwarzem Gummi vorstellen. Wer sich das Ganze auf einem Foto ansehen möchte, kann dem Link einen Absatz höher aufrufen.

Oberhalb des Magneten befindet sich eine Spule. Schließt man die Membranpumpe an eine Steckdose an, fließt Strom durch die Spule und wie Spulen das so an sich haben, erzeugen sie unter Strom ein Magnetfeld. Dieses Magnetfeld bringt den Magneten an dem L-förmigen Metallplättchen zum Schwingen. Das erklärt einerseits den Namen Schwinganker und andererseits verwandelt die Schwingung den kleinen Pömpel in eine Luftpumpe.

Ob dieses Teil, bei jedem Hersteller so heißt, weiß ich nicht. Die Bezeichnung klingt zumindest logisch und es dürfte klar sein, warum eine Membranpumpe nicht mehr funktionieren kann, wenn der Magnet an einem solchen Schwinganker abgerissen ist.

Defekten Schwinganker reparieren

Da ich nicht bereit war, das Geld für die benötigten Ersatzteile in diese alte Membranpumpe zu investieren, überlegte ich einen Reparaturversuch vorzunehmen. Mir kam spontan der UHU Flüssig Metall 2-K-EpoxidkleberWerbung in den Sinn, mit dem ich kürzlich meine selbstgebauten LED-Halter geklebt hatte. Was hatte ich zu verlieren!?

Ich reinigte also die Klebeflächen, rührte etwas von dem Kleber an und trug ihn beidseitig auf. Dann setzte ich den Magneten wieder in seiner ursprünglichen Position auf den Schwinganker und drückte ihn etwas an. Den Rest Kleber trug ich an den Seiten und im Loch des Magneten auf und ließ das Ganze dann 24 Stunden zum Aushärten liegen.

Am nächsten Tag setzte ich den Schwinganker wieder in die Membranpumpe ein und machte einen Test. Die Pumpe lief mit der gewohnten Lautstärke und tat wieder, wozu sie bestimmt ist.

Das Ganze ist nun ziemlich genau einen Monat her und da ich derzeit Nachwuchs bei meinen Corydoras duplicareus habe, läuft sie seither auf beiden Kanälen, 24 Stunden ununterbrochen. Ich würde mal sagen, Reparatur geglückt.

Ein paar grundsätzliche Worte zur Eheim-Membranpumpe

Kurz nach dem Kauf der gebrauchten Pumpe, habe ich noch eine zweite Pumpe neu gekauft. Die Pumpe konnte mich allerdings nicht wirklich überzeugen.

Laut Hersteller ist die Eheim air pump „ein sehr leise arbeitendes Gerät“ und verfügt „über zwei getrennt regulierbare Luftauslässe“.

Nun, meine Vorstellung von „leise“ und „getrennt regulierbar“ ist offenbar eine andere, als die des Herstellers. Leise ist die APS-Serie von Tetra. Im direkten Vergleich empfinde ich die Eheim-Pumpe eher als laut. Was die getrennt regulierbaren Luftauslässe angeht, bin ich auch eher enttäuscht. Reduziere ich den Luftdurchlass an einem Ausgang, wird die nun überschüssige Luft in den anderen Ausgang gedrückt. Unter getrennt regulierbar würde ich jedoch verstehen, dass sich die Einstellungen eines Luftauslasses nicht auf die Einstellungen des anderen Luftauslasses auswirkt. Dem ist leider nicht ansatzweise so. Ein Luftverteiler in den Schlauch eingesetzt erfüllt denselben Zweck, m.E. sogar zuverlässiger. Ein zweites Mal würde ich mir die Pumpe nicht kaufen.

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