Kürzlich sind meine Fische und ich in den Genuss gekommen, die EcoDrift 4.2 von Aqua Medic testen zu dürfen. Im Grunde sind wir auch rundum zufrieden mit unserem Strömungprojekt und der dazugehörigen Technik – mit wir meine ich, die Fische und mich – wäre da nicht diese eine Kleinigkeit. Wie das so ist bei diesem Hobby, es kommt meistens etwas anders als man denkt.
Das Problem mit dem Sog
Kaum hatte ich die Strömungpumpe fertig installiert und freute mich am Treiben meiner Panzerwelse, blieb der erste meiner Skalare direkt oberhalb der Pumpe stehen und ließ seine Bauchflossen in die Sprossen des Filterkorbs hängen. Da direkt hinter dem Filterkorb das Pumpenrad rotiert, wurden – trotz niedrig gewählter Leistung – die dünnen Bauchflossen der Skalare regelrecht angesaugt.
Nicht lustig, da die Skallies so ernsthaft Gefahr laufen, sich ihre Flossen zu schreddern. Das Ganze ist allerdings kein Fehler der Pumpe, bei jeder anderen Strömungspumpe wäre die Problematik dieselbe. Skalare sind eben nicht für Strömungspumpen gemacht. Warum ich trotzdem eine habe, liest man hier.
Ein Ansaugschutz muss her
Über Tag sah ich die Skalare kaum in der Ecke, in welcher die Strömungspumpe befestigt war. Aber Nachts traute ich dem Frieden nicht. Deshalb schaltete ich die Pumpe zunächst für die Nacht aus. Eine langfristige Lösung konnte das aber nicht sein, denn dann vergisst man die Hälfte der Zeit, die Pumpe wieder einzustecken oder noch schlimmer, sie abends auszuziehen.
Ein Versuch, ein Stück Mangroven Wurzel oberhalb der Pumpe anzubringen scheiterte an der Optik. Ich kann da echt ein Krümelkacker sein. Also bemühte ich Google. Kann ja nicht sein, dass ich mir immer so spezielle Probleme aussuche, die außer mir keiner hat. Bei meiner Suche stolperte ich zeitnah über den sogenannten „Schutzring“ von Tunze. Damit hatte ich die Idee gefunden, wie ich mein Problem löse.
Ansaugschutz für Strömungspume selbst herstellen
Für meinen selbstgemachten Ansaugschutz braucht es gar nicht so wahnsinnig viel an Zubehör. Man benötigt ein Stück Filtermatte – vorzugsweise schwarz, nicht zu grob, nicht zu fein – zwei-drei Tropfen Sekundenkleber, eine kleine Pinzette und ein geeignetes Werkzeug um die Filtermatte in dünne Scheiben zu schneiden.
Letzteres könnte zur Hürde werden. Ich bin in der glücklichen Situation, eine kleine Bandsäge mein Eigen zu nennen. Damit erledige ich solche Arbeiten grundsätzlich. Meine Streifen sind etwa 3 mm stark, dünner ist mit der Bandsäge nicht drin, dann frisst sie den Schwamm. Vielleicht bekommt man ja auch so dünne Streifen Filterschaum zu kaufen.
Um den Ansaugschutz anzubringen habe ich zunächst den Filterkorb der EcoDrift 4.2 abgenommen und die Keramikwelle nebst Pumpenrad entfernt, damit nichts kaputtgehen kann. Das wird sicher von Pumpe zu Pumpe verschieden sein, aber ich denke, dass sich meine Idee auch auf andere Pumpen anwenden lässt.
Nun habe ich den Streifen aus Filterschwamm an 4 Stellen durch die Streben des Filterkorbs gefädelt und schön straff gezogen. Hierbei ist die erwähne Pinzette hilfreich.
Die beiden Enden des Streifens habe ich mit ein wenig Sekundenkleber miteinander verklebt und kurzzeitig fixiert. Im Anschluss habe ich die überstehenden Streifen mit einer scharfen Schere eingekürzt. Das ist auch schon die ganze Kunst gewesen.
Fertig zusammengesetzt und im Becken angebracht sieht das Ganze nun so aus. Ob das nun einen Schönheitswettbewerb gewinnt oder nicht, darüber lässt es sich vielleicht streiten. Ich bin recht pingelig und finde, die Lösung ist ein guter Kompromiss.
Ich bin froh, die Pumpe nun nicht mehr jede Nacht abschalten zu müssen. Vor dem Hintergrund, dass Hersteller solcher Pumpen technisch ähnliche Lösungen selbst anbieten, habe ich auch wenig bedenken, dass die Pumpe durch diese Maßnahme Schaden nimmt. Dennoch sage ich zur Sicherheit: Nachmachen auf eigene Gefahr. All denen, die es trotzdem wagen möchten, wünsche ich gutes Gelingen.