Entspiegeln, wie man die Spiegelung in Aufzuchtbecken reduziert

Bei der Aufzucht vieler – nicht aller – Jungfische ist es aus hygienischen Gründen sinnvoll, auf Kies oder sonstigen Bodengrund zu verzichten. Die Becken lassen sich auf diese Weise viel einfacher reinigen und Verunreinigungen fallen schneller ins Auge. Nachteil ist, ein befülltes Aquarium ohne jegliche Einrichtung wird zu einem spiegelnden Quader. Zumindest inwendig.

Bei meinen kleinen Skalaren merkte ich etwa ab der dritten Woche, dass sie ihr Spiegelbild wahrnehmen und sich hiervon gestört fühlen. Die Spiegelung brachte Unruhe in die Gruppe und bewirkte teils sogar ängstliches Verhalten. Ich überlegte mir also, die Scheiben zu bekleben, um die Spiegelung zu minimieren. Schlussendlich erwies sich diese Vorgehensweise als eine sehr praktikable Lösung für dieses Problems.

 

Was benötigt man zum Entspiegeln

Um eine oder mehrere Scheiben eines Beckens zu entspiegeln benötigt man nachfolgend aufgelistete Dinge.

  • 1 Rolle d-c-fix Folie
  • 1 Rasierklinge
  • 1 Flasche Glasreiniger
  • 1 weiches Tuch
  • 1 „Spatel“
  • 1 Schere
Entspiegelung eines Aquariums benoetigtes Material

d-c-fix-Folie gibt es in unzähligen Varianten. Matt, glänzend, einfarbig, bunt, breit, schmal. Da es beim Entspiegeln des Beckens auf die Rückseite der Folie ankommt, habe ich mich für eine einfarbige Folie entschieden, und zwar in Schwarz. In welcher Breite man  die Folie kauft, ist von der Größe des zu beklebenden Beckens abhängig.

Bei meinen kleineren Aufzuchtbecken, bis einschließlich 60 Liter, habe ich sowohl die Bodenscheibe, als auch die hintere Scheibe mit d-c-fix Folie beklebt. Bei den größeren Becken, sprich 200 und 350 Liter, habe ich nur die Bodenscheibe beklebt.  Die hinteren Scheiben habe ich bei diesen Becken mit einer herkömmlichen Rückwandfolie und einem dafür geeigneten Kleber beklebt und auf diese Weise entspiegelt.

Vorbereitungen für das Entspiegeln

Damit man sich später nicht über Blasen oder Falten in der Folie ärgert, sollte man die zu beklebenden Scheiben zunächst sehr gründlich reinigen. Insbesondere an der Bodenscheibe haften oft Papierreste oder vorbei gekleckertes Silikon. Dies gilt es unbedingt zu beseitigen. Dass man die Silikonnähte hierbei nicht beschädigen sollte, versteht sich wohl von selbst.
Ist man damit fertig, schneidet man ein passendes Stück Folie zu. Die Rückseite der Folie ist mit einem Gitter bedruckt, was den Zuschnitt erheblich erleichtert.

Das Aufbringen der Folie

Nun benetzt man die zu beklebende Scheibe gleichmäßig mit Glasreiniger, zieht die Schutzschicht der Klebefolie ab und legt die Folie mit der Klebefläche auf die nasse Scheibe.

Die Folie lässt sich durch die Flüssigkeit noch sehr gut schieben und korrigieren, sollte man sie nicht passend aufgelegt haben. Von innen betrachtet sieht das ganze  – wie Bild eins zeigt – zunächst noch gruselig aus. Deshalb werden nun mithilfe des erwähnten Spatels die Luftblasen zum Rand hin unter der Folie hervorgestrichen.

Lufteinschlüsse entfernen

Der abgelichtete Spatel gehörte zu dem oben erwähnten Folienkleber. Wer nicht in Besitz eines solchen Teils ist, kann sich mit einem ähnlichen Gegenstand behelfen. Manche Eiskratzer fürs Auto haben auch eine ganz glatte Kante, oder aber man nimmt ein Geodreieck zu Hilfe. Da letzteres aus recht hartem Kunststoff ist, empfiehlt es sich ein dünnes Tuch um die Kante des Dreiecks zu spannen, damit man die Folie beim Glattstreichen nicht beschädigt.  Gestrichen wird unter angemessenem Druck von der Mitte  nach Außen in Richtung Kanten. Hierbei wird neben Luft auch der Glasreiniger unter der Folie hervor gedrückt.

Kanten begradigen

Nachdem man die Luftblasen mit dem Hilfsmittel seiner Wahl unter der Folie hervorgestrichen hat, kürzt man eventuell überstehende Folie mithilfe einer Rasierklinge ein. Das funktioniert sehr gut, indem man mit der Klinge sehr langsam an den Kanten des Beckens entlangfährt.
Anschließend wischt man nochmal unter angemessenem Druck mit einem weichen Tuch über die Folie. Am besten, von innen zu den Außenkanten hin. Dadurch drückt man insbesondere an den Kanten nochmals Flüssigkeit und Luft nach außen und sorgt so dafür, dass die Folie an den Kanten besser haftet.

Schaut man sich das Ergebnis nun von innen an, sieht das ganze wie unten abgelichtet aus.

Zunächst sieht die Folie von innen betrachtet noch leicht weiß/grau schattiert aus. Hierbei handelt es sich um Restfeuchtigkeit, welche binnen einiger Tage weitestgehend von selbst verschwinden. Ist die beklebte Fläche größer, kann dies auch schon mal etwas länger dauern.

Ein abschließender Vergleich

Für all die, die den Sinn des Entspiegelns vielleicht nicht so richtig verstanden haben, abschließend noch einige Fotos zum Vergleich. Rechts ist die Bodenscheibe jeweils entspiegelt, links – wie unschwer zu erkennen ist – nicht.

Becken ohne entspiegelten Boden
Becken mit entspiegeltem Boden
Becken ohne entspiegelten Boden
Becken mit entspiegeltem Boden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert